Jana Pfeiffer

Manche Marken und Unternehmen verbinden wir unzertrennlich mit bestimmten Farben oder Farbkombinationen. Ob Gelb-Schwarz, Feuerrot oder Blau-Orange – Farben senden Botschaften, aber trotzdem kommt es stets auf den Kontext an.

Wer sich mit Fragen rund um Branding und Corporate Design beschäftigt, kommt um das Thema Farbe nicht herum. Im Design ist kaum ein Bereich so emotional aufgeladen wie dieser. Denn Farben haben Signalwirkung und lösen Reaktionen in uns aus. Dieses Phänomen betrachtet die Farbpsychologie.

Rot steht für Leidenschaft, Wut und Kraft. Blau für Wissen, Kompetenz und Sicherheit, Weiß für Reinheit, Frieden und Ruhe. Diesen Zuordnungen kann fast jeder Mensch in unserem Kulturkreis zustimmen. Auch in der Natur gibt es Farben, die uns warnen – wie etwa der rote Giftfrosch im grünen Dickicht. Gleichzeitig sind wir stark davon geprägt, etwa mit welcher Werbung wir aufgewachsen sind und haben so bereits bestimmte Verknüpfungen verinnerlicht.

Dennoch bedeutet das nicht, dass wir uns davon im Designprozess einschränken lassen müssen. Denn unsere Farbwahrnehmung ist zu großen Teilen individuell geprägt: von soziokulturellen Faktoren, von persönlichen Erlebnissen oder auch vom Geschlecht. Außerdem spielt vor allem der Kontext, in dem die Farbe verwendet wird, eine Rolle. So kann Rot im Logo eines Juweliers für Romantik und Liebe stehen, es kann aber auch Stärke und Zielstrebigkeit ausdrücken, wenn es um einen Sportwagenhersteller geht. Gleichzeitig stehen Farben selten allein: Oftmals kombinieren wir sie mit anderen – nicht nur im Logo, sondern in einer gesamten Farbpalette, die ein Unternehmen in all seinen Publikationen und Auftritten begleiten soll.

Deshalb gilt es, keine Scheuklappen aufzusetzen, sondern den Farben offen gegenüberzustehen und im ersten Schritt, neugierig auf die breite Palette zu blicken. Ob neue Wege oder klassische Assoziationen – wir finden gemeinsam heraus, was am besten zu Ihnen passt.